Pflanzliche Ernährung für Hunde und Katzen
Geht das überhaupt?
Ja, das ist mittlerweile sehr gut möglich.
Denn wichtig für eine ausgewogene Ernährung ist die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung des Tieres. Aus welchen Quellen die Nährstoffe kommen, ist für den Organismus und das Tier nebensächlich.
Aber Hunde und vor allem Katzen sind doch von Natur aus Fleischfresser?
Ja, das ist völlig korrekt. Allerdings liegen zwischen den Urahnen von Hund und Katze Jahrtausende des Zusammenlebens mit dem Menschen und der Domestikation. In diesem Zeitraum haben sich die Tiere nicht nur äußerlich verändert, auch die Genetik und die Physiologie des Tieres haben sich den menschlichen Lebensbedingungen angepasst. So können Hunde heutzutage sehr gut stärkehaltige Nahrung verstoffwechseln und daraus Energie gewinnen. Auch für Katzen ist die Proteinzusammensetzung entscheidend und nicht der Ursprung der Eiweiße. D.h., die Proteinquelle darf auch gerne pflanzlicher Natur sein. Wichtig ist lediglich, dass das Futter akzeptiert/gegessen wird, verdaulich ist und alle Nährstoffe enthält, die das Tier braucht. Alle drei Punkte müssen gewährleistet sein, um von einer artgerechten und gesunden Ernährung zu sprechen.
Ist das nicht total unnatürlich?
Auch hier müssen wir erstmal mit JA antworten. Hunde oder Katzen würden von sich aus keinen Brokkoli, Linsen oder Süsskartoffel essen, da sie zum einen ohne uns Menschen überhaupt nicht in die Verlegenheit kämen und zum anderen wir ihnen diese Nahrungsquellen ja auch nicht roh verabreichen. Durch vorheriges Zerkleinern und Kochen wird das Futter in einem quasi „vorverdauten“ Zustand gegeben. Die wilden Vorfahren von Hund und Katze hatten naturgegebener Weise diese Möglichkeiten nicht.
Wie schaut es eigentlich mit der heutigen „Standart-diät“ unserer Vierbeiner aus?
In der Regel enhält das konventionelle Feucht- und Trockenfutter Überreste unserer eigenen Lebensmittelproduktion (nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen): v.a. tierische Nebenerzeugnisse von Rind, Schwein, Huhn oder z.B. aus dem Meer Thunfisch. Das sind Proteinquellen, die zu keiner Zeit dem natürlichen Beuteschema unserer Heimtiere entsprachen. Hinzu kommt, dass sie mit allen Aspekten unserer modernen Tierhaltung und Umweltverschmutzung – Antibiotika, Hormone, Schwermetalle, Toxine – belastet sind. Gerade Toxine kumulieren in der Nahrungskette nach oben.
Pflanzliche Quellen für Proteine und Fette haben hier einen entscheidenen Vorteil:
Sie sind wesentlich weniger bzw. gar nicht mit Schadstoffen belastet. Wenn diese Basiszutaten – so wie bei dem konventionellen Fertigfutter auch – mit entsprechenden Mikronährstoffen supplementiert werden, entsteht ein vollwertiges veganes Futter, welches das Tier über seine gesamte Lebensspanne gesund und fit hält.
Auf die Kombination kommt es an
Wenn dann noch die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Hundes bzw. der Katzen, d.h. die Rasse, das Alter, das Geschlecht und etwaige Lebensumstände bei einer professionellen Rationsberechung berücksichtigt werden, dann kann eine rein pflanzlichen Ernährung nicht nur Krankheiten heilen, sie lässt sie im Zweifel erst gar nicht entstehen.
Motive für eine pflanzenbasierte Heimtierernährung
Gesundheitliche Gründe
Das Tier ist bereits krank und soll genesen (z.B. allergisch bedingte Hautprobleme oder Magen-Darmprobleme durch Futtermittelunverträglichkeiten) oder zur Aufrechterhaltung der Gesundheit.
Der Inhalt der kommerziellen Futtersorten ist zum größten Teil nicht transparent.
In Tierfutterdosen gelangt i.d.R sog. K3 Material aus der Tierkörperbeseitigungsanstalt (Abfälle aus Schlachtbetrieben, Haare, Pelz, Hörner, Häute, Hufe, Blut, Eierschalen, Brütereinebenprodukte, Küchen- und Speiseabfälle, Rohmilch, Fisch und -nebenprodukte, Kutteln, Zunge, Innereien…).
Wir wollen an dieser Stelle unkommentiert lassen, wie appetitlich oder „gesund“ das ist.
Im Falle der Verfütterung von reinem Muskelfleisch gilt: dies ist ernährungsphysiologisch nicht ausgewogen UND führt direkt zum nächsten Unterpunkt: ethische Motive gegenüber der „Ver“nutzungs“tiere.
Ethische Motive
§1 Tierschutzgesetz: „Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“
Allein das Wörtchen „vernünftig“ wird nicht definiert. Aus diesem Mangel heraus hat sich die heutige Landwirtschaft etabliert:
Haltungs-, Transport- und Schlachvorschriften insgesamt sind fragwürdig UND werden kaum kontrolliert, teils aus Mangel an Angestellten (Veterinäramt), teils aus priorisierten Eigeninteressen (Hoftierarzt) oder aus Einschüchterungspraktiken (Suizid Veterinärbeamtin, Mord eines Veterinärbeamten).
In der sog. „Nutztier“haltung erbringt der Tierarzt oft nur die Leistung einer Bestandsbetreuung. Da werden Zahlen von Erkrankung, Sterblichkeit, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Fruchtbarkeit abgewogen und Entscheidungen getroffen. Kein Tier wird einzeln untersucht und seinetwegen gesund gepflegt.
Der Druck der Wirtschaftlichkeit hat z.B. zu einem Rückgang von Kaiserschnitten geführt, bei bestehend bleibender Zahl der Schwergeburten. Trächtige Kühe dürfen weiterhin geschlachtet werden. Die Gebärmutter mit dem oft zunächst noch lebenden Kalb liegt dann im Schlachthof.
Es gibt keine Existenzberechtigung für z.B. Millionen männliche Küken aus der Legehennen-Eier Produktion, diese werden am ersten Lebenstag lebendig erstickt oder mit rotierenden Messern nach und nach zerteilt und getötet.
Männliche Kälber aus der Milchproduktion (die Kuh gebärt einmal jährlich ein Kalb, um Milch zu geben – diese Milch geht dann in den Handel) sind ebenso überflüssig und wertlos und werden illegal getötet oder durch ganz Europa oder in den Nahen/Fernen Osten transportiert (in Zustände, die uns verheimlicht werden). Transporte (Bedingungen und Zeiten) sind dank investigativer Journalisten oder NGOs bekannt geworden.
Ferkel werden unbetäubt und ohne Schmerzstillung kastriert, der Schwanz kupiert. Bei Überzähligkeit und mangelnden Zitzen bei der Mutter werden auch sie illegal getötet. Lämmern die Schwänze abgebunden (bis zum 6. Lebenstag legal ), dem Geflügel die Schnäbel gekürzt (Tiere verstümmelt) im Akkord in speziellen Maschinen. Zustände auf Schlachthöfen waren in der Presse wegen Verletzungen der Menschrechte des dort arbeitenden Personals, ganz zu schweigen von der tatsächlichen Tötungspraxis. Hohe Zahlen unbetäubter Tiere bekommen den Hals aufgeschnitten und verbluten bei Bewußtsein oder werden bei Bewußtsein gebrüht und entborstet.
. . .
Die Liste ist unendlich. Wir möchten an dieser Stelle aufhören und denken, dass der Verzicht auf tierische Nahrungsmittel aus ethischen Gründen verständlich ist.
Klima / Umweltschutz
Die Tierhaltung im Agrarbereich hat maßgeblich einen hohen Anteil (höher als der gesamte Transportsektor) am sog. Treibhauseffekt durch die Entstehung von Methangas und CO2. Durch die hohe Anzahl an Tieren entsteht massiv viel Gülle, die unsere Böden überfordern (zu viel Nitrat, das ins Grund-/Trinkwasser gelangt).
Es gibt in und um Mastbetriebe ein Übermaß an antibiotikaresistenten Keimen, eine Überfischung der Weltmeere, einen übermäßigem Trinkwasserverbrauch für die Produktion von Fleisch, der Regenwald schwindet und wird gerodet für die Weidehaltung von Rindern etc.
Für eine optimale Versorgung Ihres Tieres
Tierärztliche Ernährungsberatung
Futter-Rationsberechnung
Futtermengenüberprüfung und Anpassung der Futterzusammensetzung für alle Lebenslagen – z.B. bei Welpenaufzucht oder während der Stillzeit
Individuelle Nährstoffanalyse
für Fertigfutter und/oder Selbstgekochtes
Diätfutterplanung
Wichtig bei Vorerkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten
Rezeptvorschläge
zum Nachkochen und Selbstzubereiten
Futterplanung
im Einklang mit persönlichen Vorlieben und Wünschen
Firmenneutral und unabhängig
Wir stehen in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu irgendwelchen Unternehmen
Was uns antreibt
Unsere Motivation
Die Biomasse unseres Planeten besteht mittlerweile zu 65 % aus sog. Nutztieren (Wirbeltiere auf Erde und in der Luft, ohne Fische), nur 3% Wildtiere bevölkern unsere Erde.
D.h. der Mensch (32 % der Biomasse) züchtet, hält, transportiert und tötet jedes Jahr ca. 75 Milliarden Tiere (wieder Fische ausgenommen). Er tötet also jedes Jahr 10 mal so viele Tiere, wie es Menschen auf der Erde gibt.
Der Wert und die Behandlung des einzelnen Tieres spielt in dieser Maschinerie keine Rolle. Der Tierarzt macht hier nur eine sog. Bestandsbetreuung. Da werden Zahlen von Erkrankung, Sterblichkeit, Leistung und Fruchtbarkeit abgewogen und Entscheidungen getroffen. Kein Tier wird einzeln untersucht und seinetwegen gesund gepflegt.
Die Haltungs-, Transport- und Schlachtbedingungen sind einer Massenproduktion angepaßt.
Diese Zustände möchten wir nicht weiter unterstützen und entsprechende Alternativen aufzeigen und anbieten.
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